DIE BÄUME LADEN ...
AUCH BÄUME WACHSEN LANGSAM

ICH BIN DIE ROTBUCHE



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Manche nennen mich die Mutter des Waldes. Mit meinen neugierigen Wurzeln greife ich tief in die Erde hinein und dehne mich dort weit aus. Damit bilde ich den Boden des Waldes, da, wo alle meine Kinder Fuß fassen können. Mit meinem kräftigen, aufrechten Stamm hebe ich mich in luftige Höhen hinauf. Meine Geschwister und ich bilden zusammen die Stützen des Waldes - wie Säulen in einem Tempel. Mit meinen Armen und Händen (ihr Menschen sagt dazu Äste und Blätter) suche ich das Licht und erschaffe das Dach des Waldes: Die satte, grüne Decke, die sich schützend über das Treiben, das Wachsen und das Schlafen im Wald legt.

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Eine große Erwartung stecke ich in jedes meiner Samenkörner. Nur wenige davon können sich vollständig entfalten und so groß werden wie ich. Trotzdem hat jedes Korn und jede Buchecker das Potential dazu.

Meine Freunde, die Tiere des Waldes, wissen das von Natur aus, daher sammeln sie meine Früchte und verstecken sie. Dabei kann es natürlich schon mal vorkommen, dass das eine oder andere Samenkorn im Bauch der Tiere verschwindet. Die Tiere verspeisen ein Elixier des Wachstums und des ewigen Lebens. Wie ihr seht, decke ich sogar den Tisch des Waldes.


Durch die Gezeiten des Jahres weiß ich, wann der Moment gekommen ist, sich zu recken und zu strecken und neue, kleine Blätter in die Sonne zu halten. Auch spüre ich, wann die Zeit da ist, meine Blätter wieder loszulassen und das Bett des Bodens vorzubereiten. Am Ende des Jahres kommt die Zeit für Ruhe und Schlaf.




Heimat:

Deutschland, Düsseldorf-Angermund, Waldpark von Schloss Heltorf

Baumsorte:

Fagus sylvatica, Europäische Buche, Rotbuche

Baumfamilie:

Buchengewächse (Fagaceae)

Gebräuchliche Namen:

Rotbuche, Gewöhnliche Buche, Buche

Motivation:

Buchen haben mich immer fasziniert. An diesem Tag – zur Zeit der Rhododendronblüte – herrschte im Wald eine besondere Atmosphäre. Alles schien miteinander verwandt zu sein und sich gegenseitig genau den richtigen Platz zu geben.